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Käserei gibt bhutanesischer Alp eine Zukunft

Schweizer Käse in Bhutan
Gogona KaeserinIn Gogona auf über 3000 Metern ist es selbst im Sommer kühl. Starker Regen hat den Boden in Schlamm verwandelt. Im Dorf steht eine alte Chäsi. Das hübsche Haus erinnert entfernt an ein Chalet. Käserin Chimi ist seit halb sechs Uhr auf den Beinen. Die kleine Frau ist kaum schwerer als zwei Käselaibe. Und doch produziert sie Tag für Tag einen Greyerzer von 20 Kilo. Als Erstes hat sie im Keller die Käse geschmiert. Nun hängt sie die Federwaage in die Tür. «Die ersten Bauern kommen um acht mit ihrer Milch», sagt sie. Die Chäsi gehört dem Dorf, Chimi führt sie seit zwei Jahren privat, obwohl sie erst 28 ist.

Beliebt im ganzen Land
Mit siedend heissem Wasser spritzt Chimi den Boden der Käserei ab. Es kommt aus dem mächtigen dunklen Dampfkessel, den der Schweizer und Wahlbhutanes Fritz Maurer Anfang Siebzigerjahre aus dem Bernbiet holte. Das Herzstück der Chäsi, mit ihm wird auch der doppelwandige Käsekessel beheizt. Strom vom Solarpanel gibt es nur für die Glühbirne an der Decke. Von weitem nähern sich stapfend Bäuerinnen und Bauern mit geschulterten Kannen durch den knöcheltiefen Morast. Die Käserei ist für die rund 25 Bauernfamilien eine seltene Gelegenheit, Geld zu verdienen. Chimi wägt die Milch aus den Kannen, nimmt eine Probe und trägt die Menge ins Büchlein ein, das die Frauen und Männer aus den Falten ihres Wickelgewands ziehen. Für den Heimweg darf jeder so viel Molke, wie die Familie trinken mag, in sein Milchgeschirr füllen. Chimis Käse ist weit über Gogona hinaus begehrt. Besonders bei Städtern. Zu den Abnehmern gehören ebenso die Hotels aus ganz Bhutan.

Nur mit finanzieller Hilfe gibt es eine Zukunft
Aber der Zahn der Zeit hat an der Käserei genagt und es braucht dringenden Unterhalt auch wegen eines Erdbebens, das vor nicht allzu langer Zeit die Region traf. Die Arbeiten werden vor Ort durch Fritz Mauer überwacht. Mit der Renovation der Türen, Fenster und der Toiletten kann man sofort beginnen. Mit den Aussenmaurer Arbeiten muss man bis zum Frühling zuwarten, da bald wieder die Temperaturen in Gogona nachts unter den Gefrierpunkt fallen. Die Projektüberwachung macht der Auslandschweizer Fritz Mauer, der seinerzeit auch die Käserei aufgebaut hat.Ein Projekt für den Schweizer Käse, für eine bhutanesische Käserfamilie und für 25 Bauernbetriebe in Gogona / Bhutan.

Bericht in Schweizer Familie vom 24.2.2011.

 


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